Am Lebensende entgiften Leber und / oder Niere  den Körper nicht mehr richtig, durch einen Ikterus oder durch eine Urämie leiden manche Patienten unter quälendem, permanenten Juckreiz. Die Patienten kratzen sich ständig und oft so sehr, dass Kratzspuren und Kratzwunden entstehen. Die Haut ist meist trocken und dünn zum Beispiel als Nebenwirkung des Cortison oder durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Weitere Ursachen für den Juckreiz können Pilzbefall der Haut- und Schleimhaut sein, aber auch Nebenwirkungen der Opiate oder anderer Medikamente, Malnutrition und Dehydratation, Gallenwegserkrankungen oder Infektionserkrankungen.

Als nichtmedikamentöse, unterstützende Therapie hat sich Folgendes bewährt:

Waschung mit Pfefferminztee:

Einen Beutel Pfefferminztee (möglichst in Bioqualität) mit 100ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und in die Waschschüssel geben, den Patienten 1 x täglich damit waschen. Die Pfefferminze wirkt kühlend und erfrischend.

Waschung mit Apfelessig:

1 EL Apfelessig in die Waschschüssel geben, durch den ebenfalls kühlenden, erfrischenden und adstringierenden Effekt wird der Juckreiz gelindert. An mir selbst habe ich sogar den Rückgang eines allergischen Ekzems nach der Waschung mit Apfelessig an mehreren Tagen hintereinander beobachtet! Nach der Waschung reiben wir im Hospiz gern unsere Patienten mit der Bodylotion „Weiße Malve“ von Weleda ein. Die Lotion ist Teil einer Pflegeserie, die für an Neurodermitis erkrankte Babies und Kleinkinder entwickelt wurde. Sie nimmt nachhaltig den Juckreiz, berichten unsere Patienten. Diese Bodylotion ist in den Babyabteilungen der Drogeriemärkte, in Biomärkten und in Apotheken erhältlich.

Lokal begrenzter Juckreiz lässt sich gut mit 10-prozentigem Lavendelöl aus der Apotheke behandeln – das ist übrigens auch ein Erste-Hilfe-Mittel bei Mückenstichen. Der Juckreiz ist schnell gelindert und die Umgebung des Einstichs schwillt deutlich weniger an!